Beobachtungen melden

Warum sind Verbreitungsdaten wichtig?

Kenntnisse über die Verbreitung von Neophyten sind eine wichtige Voraussetzung für eine gezielte Strategie im Umgang mit Problemarten (Essl & Rabitsch 2004, Holman et al. 2007).

-   Für eine effiziente Bestandsregulierung müssen wir wissen, wo welche Arten vorkommen und zum Problem werden können. Gerade in isolierten und noch kleinen Beständen ist eine Bestandsregulierung erfolgversprechend.

-   Verbreitungsdaten liefern wichtige Informationen zu den ökologischen Ansprüchen der einzelnen Neophytenarten, etwa zu Lebensräumen, Bewirtschaftung oder Höhenlage. Dieses Wissen wiederum hilft uns bei der gezielten Bestandsregulierung.

-   Verbreitungsdaten sind die Grundlage für ein Monitoring: Wie erste Auswertungen zeigen, sind manche erfassten Neophytenvorkommen wieder verschwunden – meist nach Änderung der Bewirtschaftung. Aber selbst wenn keine gezielten Maßnahmen gesetzt werden, lässt sich über den mehrjährigen Vergleich das Invasionspotenzial einzelner Arten in unterschiedlichen Lebensräumen abschätzen – ebenfalls ein für die Bestandsregulierung notwendiges Wissen.


Was soll gemeldet werden?

Der Verbreitungsschwerpunkt vieler Neophyten liegt im Talraum; es macht daher beispielsweise wenig Sinn, Goldrutenvorkommen an der Autobahn zu melden.
Besonders interessant sind aber Beobachtungen gesundheitsgefährdender Arten, isolierter Vorkommen oder Bestände an der ökologischen Verbreitungsgrenze in größeren Höhenlagen. Dies ist auch in Hinblick auf mögliche Veränderungen durch den erwarteten Klimawandel wichtig, von dem so mancher Neophyt profitieren wird.

Folgende Beobachtungen sind besonders interessant:

-   Beifuß-Ambrosie und Riesenbärenklau: sämtliche Vorkommen dieser gesundheitsgefährdenden Arten.

-   Späte und Kanadische Goldrute, Drüsiges Springkraut, Japan- und Sachalinknöterich: alle Vorkommen oberhalb des Talraums von Leiblachtal, Rheintal, Walgau und Montafon.

-   Interessant sind auch Meldungen zu neophytischen Gehölzen: So sollte beispielsweise dokumentiert werden, ob sich der Kirschlorbeer auch in Wäldern abseits der Siedlungsgebiete ausbreitet. In manchen Regionen wird die Ausbreitung des Kirschlorbeers als Hinweis auf den Klimawandel interpretiert.

-   Weitere bemerkenswerte oder interessante Arten wie zB Tintenfischpilz, Schmalblättriges Greiskraut, Robinie oder Götterbaum.
 
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Literatur:
Essl, F. & Rabitsch, W. (2004): Österreichischer Aktionsplan zu gebietsfremden Arten (Neobiota). Lebensministerium, 26 S.
Holman, M. L., Dunwiddie, P. W. & Carey, R. G. (2007): Investigating the Rapid Spread of Invasive Knotweed in a Riparian Setting (Washington). Ecological Restoration 25/2:140.